top of page
Frühe Geschichte der Plattenfabrik
00:00 / 02:07
Station 02

Frühe Geschichte der Plattenfabrik

In den Anfangsjahren der Boizenburger Wandplattenfabrik war Fliesenherstellung harte und schmutzige Arbeit. Auf den Fotos über Ihnen sind Menschen abgebildet, die unter heute unvorstellbaren Bedingungen in 12 Stunden Schichten und im Akkord arbeiteten. Durch das Einatmen gefährlicher Stäube litten viele Arbeitskräfte unter der Staublungenerkrankung. Die Nachfrage nach den Boizenburger Fliesen stieg rasch. Besonders attraktiv waren die ab 1907 produzierten Jugendstilfliesen, was bald zu deren Verbreitung über ganz Europa führte. Ihre Qualität hatten sie ausgebildeten Malern, Zeichnern, Modelleuren und Technikern zu verdanken, die der Firmengründer in seinem „Atelier“ versammelte. Schnell entwickelte sich die Boizenburger Wandplattenfabrik zu einem bedeutenden Fliesenhersteller. Bereits 1927 kam ein Drittel des deutschen Fliesenexports aus Boizenburg. Niederländische Baustoffhändler beteiligten sich. Nicht nur in Europa, auch in Buenos Aires wurden Vertreter eingesetzt, um den internationalen Vertrieb voranzubringen. Im Jahr 1937 war die Boizenburger Wandplattenfabrik der größte Fliesenhersteller Europas. 
Mit der Produktion wuchs auch der Stadtteil „Boizenburg Bahnhof“ rund um die „Plattenbude“. Für die zumeist aus Schlesien angeworbenen Arbeitskräfte wurden neue Wohnhäuser gebaut. Eine neue Kantine – entworfen von dem Architekten des Chilehauses in Hamburg - diente neben der Verpflegung auch als sozialer Treffpunkt. Auf Grund des hohen Anteils an römisch-katholischen Arbeitskräften wurde sogar eine katholische Kirche in dem heute noch „Katholischer Bahnhof“ genannten Stadtteil errichtet. 
An den nächsten Stationen sehen Sie eine Auswahl früher Boizenburger Fliesen und erfahren etwas über die Technik ihrer Herstellung.

Station 02 Mehr erfahren

Mehr Erfahren

Zur Zeit noch keine weiteren Informationen.

bottom of page